Maibaum aufstellen 2020
Als Zeichen, dass
es auch noch andere Dinge als Corona gibt haben wir auch in diesem Jahr, unter
Beachtung des Kontaktverbotes, den Maibaum aufgestellt.
Wir wollen damit für alle Freunde der DJK etwas Mut in dieser schwierigen Zeit
überbringen.
Bitte bleibt alle Gesund!
Der Maibaum Der Maibaum ist keine Erfindung der Neuzeit. Die Menschen sahen im Baum, zumindest in alten Kulturen, ein Gleichnis des Lebens und seiner Gesetze. Für sie war der Baum ein Spiegel, in dem sie sich selbst und die Welt wieder erkannten und fanden. Der Baum mit seinen ausgestreckten Ästen vor dem wechselnden Himmel, glich dem Menschen oder seinem Haus, er drang in die Geheimnisse der Tiefe und schwang seinen Wipfel in den Raum des Himmels. Was immer die Völker von ihren Göttern geglaubt haben: es verband sich mit dem Baum. Ob wir archaische Fruchtbarkeitsreligionen oder den griechischen Mythos lesen, ob wir in Höhlenbildern zarte symmetrische Baumbilder entziffern oder die Genesis Israels lesen: der Baum ist das Mächtige, Anfang und Ende zusammenfassende Gleichnis, dem der Mensch sein Heil und Verderben zuordnet. Bäume geben den Menschen die Luft zum Atmen, ihre Blätter und Früchte enthalten Heilkraft, und ohne das Holz stünde die kulturelle Entwicklung noch auf der untersten Stufe. Schon im 7. Jahr. vor Christus wussten das die Menschen, wie folgende Worte des chinesischen Ministers Kuan Chung beweisen: "Planst du für ein Jahr, so säe Korn. Planst du für ein Jahrtausend, so pflanze Bäume."
Die Urahnen des Maibaums
sind: Der Weltenbaum, der Menschenbaum, der Lebensbaum, der Glücksbaum. Die Omaha- und Ceibaindianer hatten ein Ritual, das dem Maibaum-Brauch geradezu bis in Einzelheiten gleicht. Sie fällten einen Baumwollbaum, entlaubten ihn und trugen ihn dann zu ihrem Lager. Dort bemalten ihn zwei Männer, zwar nicht mit weiß-blauen Rauten, aber immerhin mit roten und schwarzen Ringen, die Tag und Nacht, Donner und Tod, aber auch Himmel und Erde symbolisierten und eine belebende Kraft ausstrahlten. Zum Abschluss wurde der heilige Baum, der Mutterbaum der Menschheit, in der Mitte des Lagers aufgestellt. Es fanden auf diesem Platz dann rituelle Tänze und Volksbelustigungen statt.
Viele weitere bildliche
wie verbale Zeugnisse für ein maibaumähnliches Fruchtbarkeitssymbol, die
auf die Frühjahrs- und Sommerzeit verweisen, lassen sich in allen antiken
Kulturen aufspüren, bedeutete doch das alljährliche Gedeihen der
Feldfrüchte und des Viehs die unentbehrliche Existenzgrundlage für die
Menschen dieser Zeit. Nach keltischen Vorstellungen begann zum Zeitpunkt des 1. Mais der Sommer, zudem des 1. Novembers der Winter. Die Bräuche, die an beiden Vorabenden galten, ähneln bis in Einzelheiten den Gepflogenheiten der heute bekannten Walpurgisnacht. Diese symbolisierte wie heute den vorübergehenden Einbruch des Chaotischen im naturhaften Wechsel zum Sommer - die bekannten "Freinacht" Bräuche , wie wegschaffen von Gartentoren, Karren und Pflügen, haben darin ihren Ursprung. Der 1. Mai war der bedeutendste Kultfeiertag der Kelten. An diesem Tag wurden an einem Baum rituelle Blutopfer dargebracht. Der eigentliche Maibaum-Brauch ist erst ab dem 13. Jhr. belegbar, als er sich zum Sinnbild der Zuversicht und Hoffnung auf eine Glück bringende, fruchtbare Frühjahrs- und Sommerzeit entwickelte. Immer mehr wurde der Brauch gepflegt, sich einen heiligen Baum in die Dorfgemeinschaft zu holen, da er dort gleichsam aus nächster Nähe seine Segenbringende Wirkung auf Menschen, Vieh, Felder und Gehöfte ausüben konnte. Als geeigneter Termin dafür sah man den 1. Mai an, an dem die Natur ihr erstes Grün zeigte oder zumindest vorweisen sollte. Ein Zeitpunkt, der überdies von alters her als Scheide zwischen der todbringenden kalten und der Lebensspendenden warmen Jahreszeit an gesehen wurde.
Traditionen, die Jahrtausende überdauerten! |